Strategie Quartierentwicklung, Frauenfeld
Stadt Frauenfeld, Departement für Finanzen und Zentrales
seit
2020
2022
Anna Dietsche, kommon, St.Gallen
Frauenfeld will eine Stadt mit hoher Lebensqualität sein, in der sich die Einwohner:innen wohl und integriert fühlen. Die unterschiedlichen Quartiere von Frauenfeld spielen dabei eine entscheidende Rolle. In den Quartieren entsteht Identifikation, das Gefühl von Heimat und hier werden soziale Beziehungen geknüpft. Um dieses Vorhaben zukünftig zu steuern, wünschte sich die Stadt Frauenfeld eine Strategie zur Entwicklung der Quartiere. Dabei sollten neben den räumlich-planerischen Aspekten auch die sozialen und sozialräumlichen Bedürfnisse der Bewohnerschaft berücksichtigt werden. Wir haben diese städtische Strategie zwischen 2020 und 2022 im Dialog mit dem Stadtrat, mit der städtischen Verwaltung und den Quartierorganisationen entwickelt. Wir konzipierten und moderierten den dafür nötigen partizipativen Prozess, machten Analysearbeiten zu den einzelnen Quartieren und erarbeiten die inhaltlichen Grundlagen für die Strategie. Gemeinsam mit einem integralen Projektteam haben wir zusätzlich ein Management-Schema für die Umsetzung erarbeitet. Das Schema zeigt, wie künftig die betroffenen städtischen Verwaltungsabteilungen die Aufgaben der Quartierentwicklung integral lösen können und wie die Quartierbevölkerung dabei miteinzubeziehen ist. Dadurch wurde die Umsetzung der Strategie in der zukünftigen Arbeit der Verwaltung verankert. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Anna Dietsche, Kommon, St. Gallen bearbeitet.
Gelernt haben wir in unserer bisherigen Tätigkeit zur Erarbeitung der städtischen Strategie, dass eine kohärente Vorstellung darüber, was Quartierentwicklung für eine so vielfältige Stadt wie Frauenfeld bedeutet, nur gemeinsam erarbeitet werden kann. Es ist ein Lernprozess sowohl für den verantwortlichen Stadtrat, als auch für das «interdepartementale Projektteam». Unsere Arbeit mit diesen beiden Gremien verdeutlicht exemplarisch, dass ein gemeinsames Vorhaben nur dann gelingt, wenn alle bemüht sind Lösungen zu finden, die auch die Interessen der andern umfassen und wenn Aussagen formuliert werden, die über die einzelne Position hinausgehen. Dazu braucht es die Bereitschaft aller, sich auf diesen zum Teil offen gestalteten Entwicklungsprozess einzulassen. Die geplante verwaltungsinterne Arbeit dauerte länger als ursprünglich angenommen. Schliesslich sind aber alle zur Überzeugung gekommen, dass die städtische Strategie für die Entwicklung der Quartiere nur dann wirksam wird, wenn sie in der Verwaltung gut verankert ist und von allen beteiligten Fachstellen als zielführendes Arbeitsinstrument eingesetzt werden kann. Nach diesem verwaltungsinternen Prozess ist im Frühling 2022 nun die öffentliche Informationsveranstaltung geplant.