Quartierentwicklung Pratteln (Projet urbain)
Gemeinde Pratteln
seit
2008
2015
Von 2008 bis 2015 war die Gemeinde Pratteln Partnerin des Bundes im Programm «Projets urbains». Wir unterstützten die Gemeinde bei allen Arbeiten zur Quartierentwicklung und koordinierten das Prattler «Projet urbain» von 2008 bis 2015. Wir machten die Sozialraumanalysen, organisierten die Partizipation der Bevölkerung und begleiteten die Gemeinde und die Quartiere bei der Umsetzung von Massnahmen zur Quartierentwicklung und zur Integration. Parallel dazu waren wir die Schnittstelle zum Bund und zur Evaluation und koordinierten den gemeindeinternen Organisationsprozess zur Verstetigung der Quartierentwicklung. Diese ist heute selbstverständlicher Teil der Verwaltungsarbeit von Pratteln und zeigt sich auch in der neu geschaffenen Stelle für die Quartierarbeit. Das ist ein grosser Erfolg.
«Die Lebensqualität und das Zusammenleben verbessern heisst, das eigene Wohnquartier mitgestalten, sich für attraktive Aussenräume, tolle Spielmöglichkeiten und schöne Begegnungsräume einsetzen und mit sozialen und kulturellen Angeboten den Austausch und die Vernetzung untereinander stärken und Vertrauen aufbauen. Aktiv mit dabei sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere, Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung und verschiedene Organisationen und Institutionen aus der Gemeinde und dem Kanton Basel-Landschaft, die sich für die Integration einsetzen.» So beschreibt die Gemeinde Pratteln auf ihrer Webseite ihre Quartierarbeit.
Die Quartierarbeit ist heute in den drei Schwerpunktgebieten Längi, Aegelmatt/Vogelmatt und Gehrenacker/Rankacker tätig. Die Quartierarbeit Pratteln ist die gelungene Verstetigung der Arbeiten aus der Quartierentwicklung Pratteln, dem Prattler «Projet urbain». Die Bundesstellen ARE und BWO boten mit den «Projets urbains» Gemeinden die Möglichkeit, strukturelle Mängel in Quartieren, Fragen der Integration und des Zusammenlebens und Ansprüche an die bauliche Entwicklung in einem Projekt zur nachhaltigen Entwicklung anzugehen.
Durch die Entwicklungsarbeit in den drei Schwerpunktgebieten gelang es unter anderem Strukturen der Frühförderung aufzubauen, Integrationsangebote zu lancieren und Projekte zur Wohnumfeldverbesserung zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Eigentümerschaften umzusetzen. Deutlich wurde, wie wichtig Quartierräume und Treffpunkte als Schaltstellen der Quartierentwicklung sind. Es braucht konkrete Orte für Quartierangebote, um sich zu begegnen, die Regeln des Quartierlebens zu diskutieren und Konflikte zu lösen.
Die Quartierentwicklung Pratteln hat auch gezeigt, dass sich öffentliche Plätze, Spielplätze und Wohnumfeldsituationen nicht nur prima mit allen Beteiligten planen lassen. Es ist durchaus möglich, diese Orte auch gemeinsam zu bauen. Das ist für alle eine wertvolle Erfahrung.
Heute sind die Mitarbeiter:innen auf der Gemeindeverwaltung die Profis, wenn es darum geht, alle Facetten eines Gemeinwesens und alle Quartiere zum Teil ihres Dorfes zu machen. Wie das konkret funktioniert, zeigten sie auch am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF), das im August 2022 in Pratteln stattfand.
Die Arbeit in Pratteln war sehr vielfältig und hat unser Büro seit 2008 stark geprägt. Wir waren für die Prozesskoordination verantwortlich, machten die Sozialraumanalysen, entwickelten Programme und Massnahmen in den Quartieren, organisierten die Partizipation der Bevölkerung. Wir moderierten Workshops und Veranstaltungen, waren zuständig für die Kommunikation, erstellten Informationsträger, koordinierten Filmaufnahmen, schrieben Berichte, machten die Evaluation und waren die Schnittstelle zum Bund und dem Programm «Projets urbains».
Dabei gelang es nicht nur, die Stelle der Quartierkoordination und anschliessend der Quartierarbeit einzurichten, sondern auch die fachübergreifende Zusammenarbeit in der Verwaltung und die Koordination bei Fragen der Quartierentwicklung zu optimieren. Dadurch verbesserte sich das Verständnis für eine integrale Sicht auf Pratteln und seine Quartiere. Heute ist die Quartierentwicklung selbstverständlicher Teil der Verwaltungsarbeit von Pratteln. Das ist ein grosser Erfolg, denn nur was innerhalb einer Verwaltung wirklich einen Platz findet, kann auch längerfristig wirken.
Projet urbain, Link zum Programm des Bundes
Ansprechperson Gemeinde Pratteln: Andrea Sulzer, Abteilung Bildung/Freizeit/Kultur
Alle Fotos © Gemeinde Pratteln, Quartierentwicklung